Schon wieder ein „unüblicher“ Tag, Dienstag, für eine Whiskypräsentation, aber auch dieses Mal gab es einen guten Grund dafür: die Kilchoman European Tour folgt einem strikten Kalenderplan und der sieht den Stopp in Graz am Dienstag, 9.April um 18:00 vor.
Die Vorbereitungen dafür begannen schon mehr als zwei Stunden vorher. Es hatten sich 35 Teilnehmer angemeldet und für die mussten insgesamt fast 250 Verkostungsgläser bereitgestellt werden. Vom Brötchenparadies wurden 200 fein belegte Brötchen, Tramezzini und Weckerl angeliefert. Verkostungslisten wurden ausgedruckt und auf die verfügbaren Plätze in der Club-Lounge und im Seminarraum gelegt. Während noch die Dekoration vor und in den Clubräumen aufgebaut wurde, fuhr das Kilchoman-Auto vor. Perfekt gestylt in den Farben der neuen Kilchoman Batch–Strength Edition und mit einem passenden Fass festgeschnallt auf der Ladefläche.
Emma McHarrie und James Wills brachten einen Überraschungsgast mit, Catherine McMillan, die im vergangenen Jahr die Präsentation abhielt und nun am nächsten Tag einen Teil der Ablöse für das Tour–Team bilden sollte. Nachdem Catherine beim letzten Mal noch skeptisch wegen unserer Clubräume war („habt ihr diese Räume extra für heute gemietet?“), war sie dieses Mal nun überzeugt, dass es sich dabei um unsere ständigen Clubräume handelt.
Die Tastingline war schnell zusammengestellt, da wir ohnehin alle aktuell verfügbaren Kilchoman-Abfüllungen ständig vorrätig haben:
Zum Einstieg gab es natürlich den Signature-Whisky der Destillerie, den Machir Bay mit 46%. Eine ideale Kombination von etwa 90% exBourbon-Fässern und 10% exOloroso-Sherryfässern. Gleich danach die neue Batch-Strength Edition mit 57%, einerseits als Tour-Whisky 2024, andererseits aber auch gekommen um zu bleiben. Ähnlich zusammengesetzt wie der Machir Bay, dazu aber noch ein kleiner Anteil aus speziell vorbereiteten (STR) französischen Rotweinfässern, wird Kilchoman Batch Strength also künftiger Teil der Core-Range immer verfügbar sein.
Fortgesetzt wurde die Verkostung mit den sehr unterschiedlichen Fino Sherry und Cognac Abfüllungen, ein herrlicher Gegensatz zwischen den trockenen Gewürznoten auf der einen und den voll-fruchtigen Aromen auf der anderen Seite.
Der im PX-Sherryfass gereifte Kilchoman ist der erste seiner Art, der vollständig in diesen Fässern reifen durfte und daher kein Finish bekommen hatte – ein intensiver, mächtiger Whisky, der voller Aufmerksamkeit bedarf.
Der Höhepunkt zweifellos: Kilchoman 16. Der dominante Torfrauch eines jungen Machir Bay hat einer dezenten und eleganten Torfnote Platz gemacht – ein echter Genuss wie früher einmal, in einer Reihe mit etwa gleich alten Abfüllungen von Bowmore oder Highland Park aus den 1990ern…
Zum Abschluß gab es noch etwas ungewöhnliches: Kilchoman New Make. So schmeckt also frisch destillierter Kilchoman, der noch keinen Tag in einem Fass verbracht hat – fruchtig, frisch mit einem getreidigen und an Gelegerbrand erinnernden Nachgeschmack.
Während James Wills, Sohn des Destillerie-Gründers Anthony Wills in der Clublounge etwa der Hälfte der Teilnehmer alle Details zu den verkosteten Abfüllungen näherbrachte, unterhielt Emma, als Brand Ambassador für Kilchoman seit etwa einem Jahr ständig in ganz Europa unterwegs, die andere Hälfte im Seminarraum und sparte dabei nicht mit Geschichten aus dem Inneren der Brennerei.
Eine Live-Schaltung zur Kilchoman-Nachtschicht vermittelte einen Eindruck, wie dort rund um die Uhr perfekter Single Malt Whisky produziert wird – wir freuen uns schon auf die nächste European Tour und ihren Stopp in Graz …