Im Dezember gab es in Rosehill nochmals richtig Programm. Am Mittwoch, 6.12. wurde eine – für die meisten von uns weitgehend unbekannte – Destillerie präsentiert: Penderyn aus Wales. Initiiert durch den PotStill-Shop in Wien, der Penderyn-Produkte nach Österreich importiert, kam Gian-Carlo Bianchi, der technische Direktor der Destillerie, zu uns nach Rosehill.
Und er hatte viel zu erzählen. Über Wales und das Naturschutzgebiet an das die erste Destillerie im Ort Penderyn angrenzt, den Norden mit dem unausprechlichen Ort LLandudno, wo die zweite Destillerie errichtet wurde und schließlich über Swansea im Süden, wo die mittlerweile die dritte (!) Destillerie kürzlich in Betrieb ging.
Die Idee, mit einer Kombination traditioneller PotStills mit Column-Stills in Form sogenannter Faraday-Destillen Alkohol aus Gerstenmaische zu erzeugen, hat sich ausgezahlt. Die Brände werden feiner, eleganter und durch das mehrmalige Destillieren auch hochprozentiger. Dabei gehen alle unerwünschten Aromen komplett verloren.
Noch mehr als bei schottischen und irischen Brennereien kommt der Geschmack am Ende mehrheitlich aus dem Fass. Das erfordert ein entsprechendes Fass-Management, das bei Penderyn von einem komplett weiblichen Team hervorragend geleistet wird.
Der Signatur Malt ist ein im Madeirafass gereifter Whisky, der durch seine komplexe Fruchtigkeit begeistert. Die Rich-Oak Abfüllung bekommt ihre Aromen durch ein Finish in frischen amerikanischen Eichenfässern und wer gerne die kräftigen Noten liebt, ist beim Portwood perfekt aufgehoben. Zu diesen klassischen Abfüllungen, die mit 46% und teilweise sogar 50% in die Flasche kommen, gibt es noch eine leichte Einsteigervariante in Form der Legend-, Myth- und Celt Whiskys mit jeweils 40% wo auch eine getorfte Version nicht fehlen darf, sowie eine jährliche Sonderedition in Fassstärke in der Icons of Wales Reihe – daraus durften wir die letzten beiden (Hiraeth und Headliner), sowie die erst im Jänner auf den Markt kommende Version (Patagonia) kosten, die daraufhin gleich von einigen Teilnehmern subskribiert wurde.
Da am gleichen Tag unser Club-Weihnachtsbaum geliefert wurde, war bereits am nächsten Tag, dem wöchentlichen Clubabend, das Schmücken und Anbringen der Weichnachtsdeko angesetzt. Die anwesenden Mitglieder hatten entsprechenden Schmuck mitgebracht, besonders die riesigen Kugeln passten perfekt für unseren doch mehr als 4m hohen Baum.
Als Stärkung zwischendurch standen einige sehr besondere Abfüllungen bereit. Zum Einstieg ein alter Blend aus den 1960er Jahren, dann ein besonderer Bunnahabhain aus dem Portfass, ein Glen Grant aus der Signatory-Vintage Serie aus dem Jahr 1976 und zum Abschluss nochmals was altes, ein Canadian Club der vor mehr als 50 Jahren abgefüllt worden war.
Die offizielle Weihnachstfeier fand schließlich am 21.Dezember statt. Bei Glüh-Cider und jeder Menge Kekse erleuchtete der riesige Adventkranz die Lounge und wer sich zufällig in unseren Rezitations-Fauteuil setzte, bekam die Chance weihnachtliches vorzutragen. Die Verlosung von Wichtelgeschenken, diverse Tauschgeschäfte damit und vor allem die Verkostung vielfältigster Abfüllungen dauerte bis weit nach Mitternacht…
Zusammengefasst – und das ist die Meinung vieler IWCA-Mitglieder – hatte sich noch vor einem Jahr niemand wirklich vorstellen können, dass der Club schon so bald in solch perfekt passenden Räumlichkeiten diese Vielfalt von Veranstaltungen, Whiskyseminaren und einfachen Clubabenden abhalten können würde. Wir alle dürfen echt stolz darauf sein, was hier in wenigen Monaten geschaffen wurde.
Es war ein Jahr das unseren Club auf ein ganz anderes Levels gebracht hat. Waren wir zuvor eine Gruppe von Enthusiasten die sich ab und an getroffen und Seminare veranstaltet hat, so sind wir jetzt mit Rosehill nun selbstständig in unseren eigenen Wänden und können uns wesentlich öfter treffen. Natürlich braucht es seine Zeit um auf alle Fragen neue Antworten zu finden, aber ich freue mich schon sehr auf diese Herausforderung