Was uns nicht gefällt

In den letzten Wochen machten Gerüchte die Runde, mittlerweile wurde daraus Gewissheit. In einer ganzen Reihe von Spirituosen-Blogs und Fachjournal-Webseiten finden sich ähnliche Artikel und auch wir wollen darüber informieren und uns mit unserer Meinung dazu nicht zurückhalten.

Einer der weltgrößten Getränkekonzerne – Diageo – feuert sämtliche Außendienstmitarbeiter in Deutschland. Deren Funktion soll ausgelagert und von Agenturen übernommen werden. Ob Österreich auch davon betroffen sein wird, ist unklar, allerdings haben in den letzten Monaten bereits einige langjährige Mitarbeiter mit besonderen Kontakten in die Gastronomie das Unternehmen verlassen.

Die Optimierungs-Gründe, die jetzt dafür angegeben werden, erscheinen vorgeschoben. Natürlich haben sich durch die Corona-Beschränkungen in der Gastronomie die Umsätze und damit auch die Profite bei den Zulieferern im letzten Jahr verringert. Die ab nun eingesparten Kosten für kolportierte 76 Außendienstmitarbeiter werden diese Minderung wahrscheinlich nicht ausgleichen können, und die Aktion zeigt, dass Mitarbeiter möglicherweise nicht viel zählen im Konzern. Die trotz der Rückgänge eingefahrenen Ergebnisse reichen allerdings noch für die höchste Dividende der letzten 7 Jahre für die Aktionäre (Quelle: https://www.finanzen.at/bilanz_guv/diageo).  

Das könnte uns alles egal sein, ist es aber nicht.  Als Whiskyclub sind wir naturgemäß sehr eng mit der Gastronomie verbunden. Daher wissen wir auch, wie wichtig der persönliche Kontakt zwischen den Getränkelieferanten und den Gastrobetrieben und auch Veranstaltern wie wir es sind, ist und zur Verbreitung einer Marke beiträgt. Eine  – wie auch immer aufgestellte – Agentur, kann nicht die Passion für ein Produkt, die Begeisterung für eine Marke oder die Authentizität einer Promotion-Kampagne so vermitteln, wie ein davon überzeugter und leidenschaftlicher Außendienst-Mitarbeiter es schafft.

Unser leiser Protest wird sich darin zeigen,  dass wir bis auf weiteres keine Diageo-Marken und -Produkte in unseren Whiskyseminaren und anderen Veranstaltungen verwenden werden.

Andere Erzeuger haben auch schöne Produkte 😉

Update am 10.7.: Es wird nichts so heiß gegessen, wie es gekocht wird. Während die o.a. Änderungen in der deutschen Vertriebsorganisation aufrecht bleiben, wird es das in Österreich nicht geben. Wie uns von einem Gespräch mit Gerhard Wolf, dem zuständigen Diageo-Vertriebschef mitgeteilt wurde, wird es in Österreich weiterhin eine direkte Betreuung der Gastro-Kunden durch Dieageo Mitarbeiter geben. Wir freuen uns und haben schon einige Diageo Abfüllungen wieder in Verwendung genommen 🙂