Bei uns ist es Silvester und es ist New Years Eve in der englischsprachigen Welt – bis auf Schottland. Dort werden die festlichen Aktivitäten am Abend des letzten Tages im Jahr Hogmanay genannt. Für den Ursprung dieses Namens gibt es viele Theorien, uns gefällt natürlich die Idee, dass die gälische Bezeichnung „oge maidne“ (der neue Morgen) ausschlaggebend war.
Für viele Schotten ist dieser Tag heute immer noch einer der wichtigsten Festtage im Jahr, der bis in die frühen Morgenstunden gefeiert wird. Der Grund dafür ist u.a. in dem fast 400 Jahre dauernden Bann des Weihnachtsfestes in Schottland zu sehen. Als zu katholisch und papstorientiert wurde Weihnachten von den protestantischen Engländern abgelehnt und viele Schotten bekamen während dieser Tage keinen Urlaub von ihren englischen Arbeitgebern. So wurde als Ersatz der letzte Tag des Jahres gefeiert, an dem es meist für die Kinder auch Geschenke gab.
Auch wenn wir nicht an den Riesenparties in in Edinburgh oder Glasgow teilnehmen, können wir doch auch hier einige der traditionellen Rituale mitmachen.
Atholl Brose: ein Getränk auf Whiskybasis, das sich besonders für diese Jahrezeit eignet (Rezept siehe weiter unten) und das am Abend nach dem Essen gerne getrunken wird.
Auld Lang Syne: zumindest die erste Strophe dieses Liedes soll kurz nach Mitternacht gemeinsam mit anderen – egal ob Freunde oder Fremde – gesungen werden. Muss ja nicht diese Version sein 😉
First Footing: ab Mitternacht und den ganzen neuen Tag über besucht man Freunde, Familie oder Nachbarn mit einem Whisky (früher auch mal ein Stück Kohle, Kuchen oder etwas Salz), um damit Glück für das neue Jahr zu wünschen.
Unsere Whiskyempfehlung dazu: Original wird dazu immer ein guter Blend mitgenommen, z.B. Famous Grouse oder Bells und wenn man’s rauchiger mag auch gerne der Black Grouse oder die Black Bottle – leider gibt es ja die gute 10jährige Abfüllung nicht mehr …
Zubereitung Atholl Brose
am Tag davor – also jetzt – überlegen, wieviel man davon gerne möchte und danach die Grössenenheit für „Teil“ festlegen, dann geht’s los:
1 Teil Haferflocken mit 3 Teilen Wasser über Nacht – besser 24 Stunden – ansetzen.
Die Flüssigkeit durch ein sauberes Tuch seihen und die aufgeweichten Haferflocken dabei gut ausdrücken. Das Ziel ist viel Geschmack und keine festen Bestandteile in die Flüssigkeit zu bekommen.
1 Teil vom Haferflockensaft mit 1 Teil malzigem Whisky (guter Blend wie z.B. Dewars 12, oder Single Malts, wie Glenmorangie, Dalwhinnie, o.ä.) mischen, dazu ½ Teil heller Wiesenhonig – fertig ist das Original. Großer Beliebtheit erfreut sich die Zugabe von 1 Teil Schlagobers, die cremige Konsistenz macht Lust auf mehr 😉 Als Garnitur kann in diesem Fall etwas Muskatnuss darüber gerieben werden.