Das gibt es in Graz tatsächlich und wohl nicht zur Freude der Gäste. Es sollte ein schöner Sommer-Clubabend werden, bei angenehmen Temperaturen unter freiem Himmel mit kühlem Bier und typischem Pub-Food. Allein es kam anders.
Mit dem Flann O’Brian wurde das irische Pub mit dem größten Gastgarten als Ort für unseren Clubabend gewählt. Schon die Reservierung eines Tisches für 18 Personen erwies sich als etwas schwierig. Auf ein entsprechendes Email gab’s keine Antwort und es erforderte einige telefonische Versuche, die mit der vagen Zusicherung endeten, dass eine Reservierung grundsätzlich möglich sei, wir aber am Tag davor unbedingt nochmals anrufen und die Anzahl der Gäste bestätigen sollten.
Diese Aufgabe erwies sich als nahezu unmöglich zu erfüllen. Erst im letzten Moment und nach gezählten zwölf Anrufen, die alle nicht entgegengenommen wurden, gelang es, eine verbindliche Zusage zu erhalten. Die dann am Abend doch nicht einfach eingehalten wurde. Die ersten Gäste wurden in die Innenräume verwiesen und erst nach Protest im Gastgarten untergebracht. Dort allerdings nur an einer Kombination zweier normaler Tische, die gerade mal Platz für 10 Personen geboten hätte. Mit etwas Selbsthilfe konnten wir dann die benötigten Sitzplätze direkt und ohne Einsatz des Personals organisieren.
Bei der Bestellung dann der Schock: es gibt kein Guiness mehr. Auf die Frage warum und wie lange diese Abstinenz dauern würde, gab’s nur ein Schulterzucken. Auch irische „Ersatzbiere“ waren nicht erhältlich: kein Murphy’s, kein Kilkenny usw.
Das angebotene Hausbier wurde von einigen versucht und mit „eine Mischung aus Bud Light und Apfelmost“ kommentiert. Das alternativ erhältliche Ottakringer (!) ist für ein irisches Pub in der Steiermark ohnehin ein schlechter Scherz. Erst nach etwa einer Stunde fand sich ein Kellner, der offenbar doch noch ein Stout im Keller gefunden hatte. Wir probierten das offerierte „O’Hara’s“ und – naja, es blieb bei einem Versuch.
Um wenigstens den Hunger zu stillen, wurde die Speisekarte bemüht. Während die gewählten Burger in Ordnung waren, hinterließen die dazu servierten Chips einen wenig knusprigen Eindruck. Fish&Chips hingegen sollte in Chips&Fish umbenannt werden. Ein einziges etwa 7x4cm großes Fischstück serviert auf gefühlt 100 Chips, hätte – egal wo in Irland oder UK – zumindest in einem „pub brawl“ geendet, bei dem der Koch hätte schmerzhaft lernen müssen, wie eine richtige Portion Fish&Chips auszusehen hat..
Wir fanden Trost in den beiden Abfüllungen, die wir gemeinsam verkosten und diskutieren wollten, aber dies ist eine andere Geschichte.
Die zahlreiche Laufkundschaft im Paradeishof über den ganzen Tag macht es möglich, dass es völlig egal scheint, wer wann kommt oder was gerade nicht verfügbar ist.
Für den Reservierungsaufwand allein gibt es max Minuspunkte!!!
Es war ein sehr schöner Abend mit etwas Nieselregen aber guten Gesprächen und Whisky. Leider konnte man das von den Fish & Chips und dem fehlenden Guinness nicht behaupten. Nächstes Mal beim Rangoon wird sicher besser.
Natürlich kann mal ein Bier ausgehen in einem Pub, aber gleich alle irischen Biere auf einmal riecht nach Schlamperei oder schlechte Verbindungen zum Lieferanten. Dazu noch eine ignorante Gleichgültigkeit des Personals – das kommt nicht gut an.