Drowning the Shamrock

Drowning the shamrockSt.Patrick’s Day.

Kein weiterer Kommentar notwendig, oder? Um den irischen Nationalheiligen ranken sich unzählige Geschichten. Seine echte Geschichte ist allerdings nicht so leicht herauszufinden. Es gibt zwar ein paar unstrittige Eckpunkte, aber die vielen Mythen und Legenden verwischen das Bild ein wenig.

Das beginnt schon mit seiner Geburt.

Er ist in Wales geboren, als Sohn wohlhabender Eltern mit römischem Hintergrund – oder doch in Schottland in Old Kilpatrick, nordwestlich von Glasgow? In der Schule war er eher wenig aktiv, wie die mangelnden Lateinkenntnisse in seinen späteren Schriften zeigen. Bis zum Alter von 16 Jahren – da hatte er noch den Namen Maewyn oder Succat oder auch beide, lebte er sehr weltlich. Dann, von irischen Piraten nach Irland verschleppt, musste er jahrelang als Sklave Schafe hüten in einem wenig zivilisierten Land ohne Infrastruktur. Irgendwann in dieser Zeit hatte er eine Eingebung oder einen Traum, der ihn dazu brachte zu flüchten. Mit dem Schiff nach Frankreich oder doch zurück nach Britannien? Auf jeden Fall war er weg von Irland und fand einen Gönner, der beschloß einen Priester und Bischof aus ihm zu machen. Als es soweit war, kehrte er – wieder inspiriert durch einen Traum – zurück nach Irland und wurde dort Nachfolger des ersten irischen Missionars Palladius, der das Klima dort nicht vertrug.

Im Laufe seiner fast dreissigjährigen Missionarstätigkeit soll er viele beeindruckende Auftritte und sogar Wunder vollbracht haben.

So z.B. sagt die Legende, dass St.Patrick alle Schlangen aus Irland vertrieben hat. Es gibt dort auch heute tatsächlich keine Schlangen, aber die gibt’s in Neuseeland auch nicht, und dort war er nachweislich nicht … vielleicht liegt’s ja auch daran, dass Irland eine große Insel ist und die meisten Schlangen nicht im Meer schwimmen wollen …

Die Druiden, die durch die Christianisierung nach und nach ihre Jobs verloren, waren St.Patrick nicht sehr freundlich gesinnt und wollten ihn gelegentlich sogar vergiften. Das hatte aber nie geklappt und St.Patrick, der einer Überliefung nach den Schlüssel zu Hölle hatte, zeigte den Druiden, wie es dort zuging und die meisten von ihnen ließen sich dadurch bekehren.

Er hielt sich genau an die Fastenzeit und zog sich für 40 Tage in die Berge zurück, wie einst Moses es getan hatte. Dabei erschien ihm jede Nacht ein Engel, mit dem er sich immer unterhielt. In einem dieser Gespräche verlangte er, dass er später einmal selbst über alle Iren richten dürfe, wenn einst der Tag des Jüngsten Gerichtes gekommen wäre. Das, verbunden mit seiner Drohung, den Berg sonst nicht mehr zu verlassen, wenn sein Wunsch nicht erfüllt werde, war dann vielleicht doch ein wenig zuviel – die Antwort von OBEN ist nicht überliefert. Das hat aber die Iren nicht davon abgehalten, den Berg später Croagh Patrick zu taufen und auch heute noch als Pilgerstätte immer wieder aufzusuchen.

StPatrickPoemsWer den heutigen Tag eher für einen traditionellen Umtrunk als für religiöse Exerzitien nützen möchte, ist damit auch auf der richtigen Seite. St.Patrick hatte einmal seine liebe Not, einigen aufgebrachten Heiden das Wesen der Dreifaltigkeit zu erklären. Ist ja auch nicht leicht, die Ausagen über einen Gott, der gleichzeitig in drei Varianten aufritt und doch nur einer ist, zu belegen. Dabei – so wiederum die Legende – fiel sein Blick zu Boden und er sah ein Kleeblatt. Er pflückte es und zeigte den Ungläubigen drei gleiche Blättern die auf einem Stengel wachsen. Besser kann man nicht argumentieren.

Das Kleeblatt wurde damit zum Symbol und findige Iren nutzten es sogar, um die Fastenzeit ein wenig abzumildern. Sogar für strenggläubige Katholiken war es da in Ordnung,  ein frisches Kleeblatt in ein Glas mit Whiskey zu geben, es anschließend über die linke Schulter zu werfen (das Kleeblatt) und den Whisky auf ex zu trinken. Drowning the Shamrock war geboren. Übrigens, das ist auch der Grund warum auf ein gutes Guiness oft ein Kleeblatt in den Schaum gezeichnet wird. Wir sollten also solche alten Traditionen ehren und heute das eine oder andere Kleeblatt in die Tasche stecken bevor wir in das nächste Pub eilen, um grünes Bier zu trinken.

Auf St.Patrick.