Ardbog
Das ist kein Schreibfehler, sondern die Bezeichnung der diesjährigen Festivalabfüllung der Ardbeg-Destillerie. Die Silbe „bog“ steht im Englischen für Sumpf oder Moor und wird – und das ist in diesem Zusammenhang wenig einladend – auch als Vulgärausdruck für die Toilette verwendet.
Die Abfüllung besteht aus 10jährigem Whisky, der teils in Ex-Bourbon Fässern und teils in Ex-Sherry (Manzanillo) Fässern gereift ist. Mit 46% abgefüllt und ca. 55ppm Phenolgehalt wird er am (Ardbeg/Ardbog-Day) während des Islay Festivals und in den Ardbeg-Botschaften weltweit vorgestellt werden. Die offiziellen Verkostungsnotizen klingen – na ja – interessant, hier ein Auszug: „…Eindruck von urzeitlichen, salzigen Toorfmooren… …Noten wie Mokka, Nelken und sogar Sardellen konnten somit ebenso ihren Platz finden. Diese Gegensätzlichkeit von herzhaften und süßen Aromen verstärkt den typischen Charakter eines Ardbegs…“ Um ca. € 90 kann man sich ab 1.Juni dann selbst ein Bild machen.
Glenmorangie und die Pikten
Aus der zum gleichen Konzern gehörenden Glenmorangie Destillerie in Tain wurde vor zwei Tagen eine 20 Tonnen schwere Sandsteinskulpur zur ca. 300km entfernten Abfüllanlage in Livingston gebracht. Der Schotte Barry Grove hat das Kunstwerk in zweijähriger Arbeit aus 300 Mio Jahre altem Sandstein in reiner Handarbeit und im Auftrag des LVMH-Konzern geschaffen. Die Skulptur, die auf die Piktische Zeit (bis ca. 840 n.C.) Bezug nimmt, soll an die Highlander-Vergangenheit erinnern.
Scheidung unter Brüdern
Bereits vor einem Monat wurde die Nachricht veröffentlicht, jetzt gibt es die Details dazu: Der renommierte unabhängige Abfüller Douglas Laing wird geteilt. Die Brüder Stewart und Fred Laing wollen künftig getrennte Wege gehen, jeweils unterstützt von den eigenen Nachkommen (Bericht von STV Glasgow)
Stewart wird unter dem neuen Namen Hunter Laing & Co die Marken Old Malt Cask, Old & Rare Selection, House of Peers und Sovereign Single Grain vertreiben, während Fred die Alleinherrschaft über die bestehende Firma bekommt und die Marken Provenance, Director’s cut, Double Barrel, Premier Barrel, McGibbon’s und Big Peat weiterführt.
Sieht irgendwie so aus, als ob ab jetzt einer die wenigen hochpreisigen Raritäten und der andere die zahlreicheren, aber auch etwas einfacheren Abfüllungen liefern wird…
Auszeichnung für Kilchoman
Bereits zum zweiten Mal in Folge bekommt Kilchoman die Goldmedaillie für die Machir Bay Abfüllung. Nach 2012 (IWSC Gold Medal – Best in Class) nun auch 2013 bei der International Whisky Competition. 4- bzw. 5jähriger Whisky aus Ex-Bourbon Fässern wurde – teilweise mit 4wöchigem Sherry Finish – mit 46% abgefüllt. Uns erscheint die neue Version etwas leichter und subtiler als der Vorgänger, dessen Wuchtigkeit uns letztes Jahr enorm beeindruckt hatte.
Whisky Galore und kein Ende
Viele kennen die Geschichte der SS Politician, die im Jahr 1941 auf dem Weg von Liverpool nach Jamaica vor der Hebrideninsel Eriskay in einem Sturm auf Grund gelaufen war – beladen mit 28.000 Kisten Whisky. Im Film Whisky Galore wurde dieses Ereignis nacherzählt und besonders die Rolle der Inselbewohner betont, die in einer Nacht- und Nebelaktion einen Großteil der Ladung bergen konnten und vor den Zoll- und Steuerbehörden erfolgreich versteckten.
Tatsächlich wurde außer einer Kiste mit acht Flaschen, die 1987 plötzlich auftauchte, nie auch nur eine einzige authentische Flasche aus der Ladung gefunden. Gerüchte allerdings gibt es nach wie vor viele. Zwei der acht Flaschen aus dem Nachlass eines Mannes in Aberdeenshire kommen jetzt bei Christie’s unter den Hammer. Erwarteter Auktionserlös ca. GBP 2.000,- Genießbar ist das Zeug (siehe Bild) mit großer Wahrscheinlichkeit nicht mehr.